André Adler, essential media GmbH
Die in Kalifornien ansässige internationale Non-Profit-Organisation CyArk hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kulturstätten auf der ganzen Welt digital zu konservieren und Regierungen und Organisationen bei der Bewahrung des kulturellen Erbes zu unterstützen. Zu diesem Zweck werden Denkmäler wie jüngst das Brandenburger Tor mittels 3D-Laserscan-Technologie erfasst [1]. Im Zuge der internationalen Kampagne „CyArk 500 Challenge“ sollen so innerhalb der nächsten fünf Jahre 500 Kulturdenkmäler digital archiviert werden [2].
Bei diesem Projekt wird aus den gescannten Daten ein detailgetreues Drahtgittermodell erstellt und mit einer Textur – einer Art „Überzug“ für das 3D-Modell – versehen. Derartige Digitalisierungsprojekte sind extrem speicherintensiv, so fallen pro Stätte rund 10.000 Gigabyte an Daten an. Aus diesem Grund hat CyArk seine Speicher-Infrastruktur erweitert. Die sogenannten „Gold Copies“ werden in einer Hochsicherheitseinrichtung in einer ehemaligen Kalksteinmine in Pennsylvania eingelagert und den Experten von CyArk bei Bedarf zur Verfügung gestellt – ein unentgeltliche Unterstützung durch den Betreiber Iron Mountain. Auf diese Weise sind die Daten nicht nur vor klimatischen Einflüssen und Diebstahl geschützt, im Ernstfall überstehen sie auch einen Nuklearschlag.
Iron Mountain hat es sich, neben seinem Kerngeschäft der Archivierung und Bereitstellung von Informationen, zur Aufgabe gemacht, Regierungen und Organisationen bei der Bewahrung des kulturellen Erbes zu unterstützen.
Digitale Archivierung historischer Dokumente

Doch die Bestrebungen zur Archivierung des kulturellen Erbes gehen weit über Baudenkmäler hinaus – neben CyArk gibt es weitere interessante Projekte, an denen Iron Mountain beteiligt ist:
Fotosammlung – Corbis
Das im Privatbesitz von Bill Gates befindliche Bild- und Medienarchiv umfasst mehr als 100 Millionen Fotos. Um die wertvollen Negative vor der Zerstörung durch Luftfeuchtigkeit und Temperaturschwankungen zu schützen, lagert die Fotosammlung in einer gekühlten Kaverne, die sich ebenso wie die CyArk-Datenträger in der Anlage in Pennsylvania befindet. Zu den Exponaten zählen unter anderem Aufnahmen wie Marylin Monroes Foto mit dem weißen Kleid aus „Das verflixte siebte Jahr“ von 1955 oder Albert Einsteins Foto, das ihn mit ausgestreckter Zunge zeigt.
Testamente – Justizministerium des Vereinigten Königreichs
In Großbritannien werden im Auftrag des Justizministeriums 41 Millionen Testamente und Testamentsvollstreckerzeugnisse englischer und walisischer Staatsbürger aufbewahrt [3]. In einem riesigen Archiv nahe Birmingham werden die Dokumente nicht nur vor unbefugtem Zugriff und Zerfall geschützt, sondern darüber hinaus seit 2013 interessierten Bürgern aus aller Welt als elektronischer Scan zur Verfügung gestellt. Die bisher bereits seit Jahrzehnten in gedruckter Form öffentlich zugänglichen Testamente reichen bis in das Jahr 1858 zurück. Unter den Testamenten befinden sich auch jene von berühmten Persönlichkeiten wie John Lennon, Charlie Chaplin, Prinzessin Diana, Winston Churchill, Charles Darwin oder Alan Turing.
‚The Papers of Abraham Lincoln‘

Eine weiteres US-Projekt ‚The Papers of Abraham Lincoln‘, hilft dabei, die Aufzeichnungen des Präsidenten während des Bürgerkriegs und der Abschaffung der Sklaverei zu sammeln und aufzubewahren [4]. Das Vorhaben befasst sich mit der Suche nach allen von und an Abraham Lincoln (1809–1865) geschriebenen Dokumenten. Im Rahmen des Projekts wurden bereits 97.000 Schriftstücke gescannt und veröffentlicht. Außerdem können so die wichtigsten Unterlagen präsentiert, Besucher über das Lincoln-Vermächtnis informiert und eine langfristige Archivierungslösung für die einzigartige Sammlung bereitgestellt werden.
Lebenszyklus der Datenspeicher abhängig vom Lagerort
Bei Projekten wie CyArk stellt sich nicht nur die Frage nach einem sicheren Lagerort der Daten, sondern auch nach der Haltbarkeit der verwendeten Datenspeicher – in diesem Fall sind es Datenbänder. Der Lebenszyklus eines Magnetbands beträgt unter optimalen Bedingungen 20 bis 30 Jahre. Optimale Bedingungen sind deshalb so wichtig, weil zum Beispiel die Luftfeuchtigkeit und die Sauberkeit der Luft eine entscheidende Rolle bei der Haltbarkeit spielt. Luftpartikel etwa können das Lesen und Schreiben der Datenträger beeinträchtigen.
Eingang zum Archiv in einer ehemaligen Kalksteinmine
Starke Temperaturschwankungen haben Auswirkungen auf die Bandspannung. Iron Mountain lagert seine Medien deshalb in klimatisierten, auf Kundenwunsch gefilterten oder teils sogar in Reinluft-Räumen, zugangsgeschützten Hochsicherheitsarchiven und kontrolliert diese regelmäßig. Der Transport solcher Datenträger zurück zum Kunden erfolgt in ebenfalls klimakontrollierten Fahrzeugen. Allerdings wirkt sich bereits eine Aufbewahrung außerhalb der üblichen Büroräume oder der IT-Räume positiv auf die Haltbarkeit, in jedem Fall aber auf das Risiko aus.
Engagement für die Bewahrung des kulturellen Erbes
Eine Konservierung des kulturellen Erbes erfordert zum einen eine umfangreiche und sorgfältige Digitalisierung der betreffenden Baudenkmäler, Fotos und Dokumente. Oft werden diese Projekte von Non-Profit-Organisationen, öffentlichen Institutionen oder einem ehrenamtlichen Engagement vorangetrieben. Ausschlaggebend für die Archivierung und Bewahrung ist aber darüber hinaus die Lagerung der wertvollen physischen Speichermedien beziehungsweise der empfindlichen Originale in geschützten Hochsicherheitsarchiven, die hierfür optimale Rahmenbedingungen bieten. Unterstützung erfahren die beschriebenen Projekte durch die Partnerschaft mit Iron Mountain. Das Unternehmen stellt die benötigten Speicherorte sowie sein jahrzehntelanges Know-how in der sicheren Verwahrung von Informationen zur Verfügung.
Iron Mountain ist ein führender Dienstleister für Lösungen im Bereich Informationsmanagement. Das Unternehmen kümmert sich um die Archivierung, Sicherung, Verwaltung und Wiederherstellung von physischen und digitalen Firmenunterlagen, Daten und Datenträgern, um Organisationen bei der Compliance-gerechten Aufbewahrung ihrer Dokumente zu unterstützen. 1951 gegründet, speichert und sichert Iron Mountain Milliarden von Informationen, darunter Geschäftsdokumente, Backup-Bänder, elektronische Akten und medizinische Daten in mehr als 1.000 gesicherten Archivcentern in 36 Ländern
Referenzen
[1] http://www.ironmountain.de/Company/Company-News/News-Categories/Press-Releases/2015/October/1.aspx
[2] Ausführliche Liste aller CyArk-Projekte: http://www.cyark.org/projects/
[3] http://www.ironmountain.de/Company/Company-News/News-Categories/Press-Releases/2015/January/15.aspx
[4] http://www.papersofabrahamlincoln.org/
[5] http://www.speicherguide.de/storage-hardware/datentraeger/haltbarkeit-von-magnetbaendern-10340.aspx