Autorin – Anne Prokopp, Content Specialist bei der iTiZZiMO AG
Das Schlagwort der Stunde lautet definitiv „Digitale Transformation”. Gut, nicht nur das der Stunde. Der Trend zur umfassenden Umgestaltung von Unternehmen hin zu digital agierenden Betrieben ist bereits seit Jahren in aller Munde – ob nun in Politik, Wirtschaft oder Medien. Digitalisierung schön und gut, doch von nachhaltiger Transformation ist keine Spur, wenn man diverse Großkonzerne mal etwas außen vor lässt, die sich wenigstens im Kleinen mit der Thematik befassen. Aber ganz ehrlich: Was bringt uns digitale Transformation im Labor auf 100 Quadratmetern? Da wird validiert, geforscht und besonders auf die neuesten Erkenntnisse aus dem gelobten Silicon Valley gewartet, anstatt einfach einmal anzufangen.
Sicherheitsbewusstsein und unternehmerisches Risiko hin oder her, was wir brauchen, sind Entscheider und Macher, die nicht den Kopf in den Sand stecken, wenn absehbar ist, dass sie im internationalen Vergleich der Digitalisierungsmächte nur einen hinteren Platz zu belegen drohen. Doch was hält Unternehmen eigentlich von der digitalen Transformation ab? Oftmals sind es die Angst nicht ausreichend vorbereitet zu sein, oder die Unsicherheit, ob das Ergebnis die Anstrengungen wert ist.
In vielen Unternehmen stehen Enterprise Mobility und damit Digitalisierung auf der Agenda und in der Tat können Projekte, die einzelnen Abteilungen digitale Lösungen zur Prozessoptimierung schaffen, als eine Art Vorstufe der digitalen Transformation betrachtet werden. Immerhin stellten im Jahr 2015 stolze 65 Prozent der deutschen Unternehmen ihren Mitarbeitern mobile Endgeräte zur Verfügung, bei größeren Unternehmen ab 250 Mitarbeitern waren es schon 91 Prozent [1].
Doch was in den meisten Fällen fehlt, sind die passenden Anwendungen, die die eigenen Prozesse digitalisieren. Denn mobile Geräte können mehr als zu ermöglichen, von unterwegs E-Mails zu checken. Stehen eigene Anwendungen zur Verfügung, sind dies meist Point Solutions – aber ungeachtet dieser „kleinen“ Erfolge durch Prozessdigitalisierung tendieren Unternehmen immer noch dazu, das große Ziel der digitalen Transformation außer Acht zu lassen. Viele isolierte Digitalisierungsprojekte mögen bis zu einem gewissen Grad Erfolg bringen und die Effizienz der Abteilungen, die sie einsetzen, steigern. Jedoch betreiben Unternehmen keine digitale Transformation, indem sie eine Point-Solution nach der anderen implementieren.
Point Solutions sind nicht die Lösung
Wer echte digitale Transformation betreiben will, sollte sich über Abgrenzung zur Digitalisierung im Klaren sein. Beide Wege haben eines gemeinsam. Es geht um Tempo. Digitale Lösungen müssen her und zwar schnell, die Anforderungen wachsen und kein Unternehmensbereich ist gewillt, monate- oder sogar jahrelang auf seine Lösung zu warten. Doch zu den Unterschieden. Ein wesentliches Differenzierungsmerkmal betrifft die Einstellung desjenigen, der digitalisiert. Während bei der Implementierung isolierter Point Solutions das Ziel ist, eine Anwendung zu haben, die ein ganz konkretes Problem löst, lässt sich digitale Unternehmenstransformation eher als “der Weg ist das Ziel” beschreiben. Hier ist klar, dass eine Anwendung längst nicht alle Probleme löst und dass sie in der Zukunft wahrscheinlich erweitert und angepasst oder durch eine neue Anwendung abgelöst werden muss. Denn nachhaltige digitale Umgestaltung betrifft das gesamte Unternehmen und niemals nur Teilbereiche. Es geht darum, Abteilungen neue Daten zugänglich zu machen, mit denen sie effizienter arbeiten können. So können Synergien zwischen Unternehmensbereichen genutzt werden.
Ein weiterer Punkt ist die Zukunft. Während es scheint, als würden digitalisierende Unternehmen kaum weiter denken als bis zum Abschluss des nächsten Digitalisierungsprojektes, richten sich transformierende Unternehmen zukunftssicher aus und zählen auf Plattformen, mit denen sie die Umgestaltung ihres Unternehmens bewerkstelligen können. Eine Digitalisierung ohne Gedanken an Transformation wird ab einer gewissen Komplexität nicht mehr kontrollierbar: Wenn an allen Seiten eines Hauses gleichzeitig angebaut wird, ohne dass die verschiedenen Gewerke voneinander wissen und ohne dass Pläne und gute Dokumentation vorliegen, wird am Ende niemand mehr wissen, an welcher Stelle Leitungen und Kabel liegen. Ähnliches gilt für eine IT-Landschaft in die ständig neue Hardware und Anwendungen integriert werden. Irgendwann hat keiner mehr den Überblick und wenn es dann ein Problem gibt, vergeht kostbare Zeit, um den Fehler zu beheben.
Plattform mit Schnittstellen zu allen Anwendungen
Genau wie bei bekannten Plattformen aus dem Consumer-Bereich wie Amazon, Airbnb oder bei sämtlichen Carsharing-Anbietern geht es bei Plattformen für die digitale Transformation von Unternehmen in erster Linie um Komfort und Effizienz. Der Nutzer möchte alle Funktionen, die er benötigt, um sein Ziel zu erreichen, an einem Ort finden.
So bringt beispielsweise die Plattform Simplifier alle Beteiligten in Unternehmen zusammen. Rein technisch ist die Lösung eine Schicht zwischen bestehenden Backend-Systemen und den Prozessen, die sich in jedem Unternehmen unterscheiden. In der webbasierten Umgebung werden Schnittstellen zu sämtlichen relevanten Datenquellen geschaffen. Anwendungen, die zur Abbildung der Geschäftsprozesse konfiguriert werden, nutzen diese Schnittstellen zum Informationsaustausch. Damit können den Anwendern theoretisch alle im Unternehmen vorhandenen Daten zur Verfügung gestellt werden: Endnutzer der Anwendung, Fachbereichsleiter, Digitalisierungsbeauftragte, Entwickler und Unternehmensleitung.
Plattform als Schnittstelle zwischen Backend-Systemen und Unternehmensprozessen
Undenkbares ist denkbar
Am Ende ist wie immer Wirtschaftlichkeit das Hauptkriterium für Veränderungen in Unternehmen. Mit der Plattform können alle Belange der Beteiligten abgedeckt werden: Der Endnutzer erhält eine Anwendung, mit der er seine Aufgabe effizienter bearbeiten kann, der Fachbereichsleiter erhöht die Arbeitsqualität in seiner Abteilung – bis hierhin findet sich erst einmal kein Unterschied zu isolierten Point-Solutions, die aufwändig von Hand programmiert wurden, um einen Prozess zu digitalisieren.
Doch betrachtet man die Belange von Digitalisierungsbeauftragten, die alle Projekte im Unternehmen unter einen Hut bringen und bestmöglich Synergien schaffen müssen, wird klar, dass einzelne, untereinander nicht kompatible Anwendungen keine Transformation herbeiführen können. Die geforderte Verbindung wird erst über die Plattform geschaffen, über die alle Datenquellen angebunden werden. Die vorhandenen Schnittstellen können darüber hinaus in jeder neuen Anwendung wiederverwendet werden. Damit erhält man eine technologische Basis, auf der interne und externe Entwickler zusammenarbeiten können.
Durch Konfiguration und vorgefertigte Inhalte werden Anwendungen bis zu zehn Mal schneller fertig als mit herkömmlicher Programmierung. Dazu kommt, dass die Anwendungen einfacher angepasst werden können und auf den wichtigsten Betriebssystemen und Endgerätetypen lauffähig sind. Egal ob Android, Windows, oder iOS, Smartphone, Tablet, intelligente Uhren oder Datenbrillen: Je nach Prozessanforderung kann das optimale Endgerät gewählt werden.
Résumé
Mit den richtigen Werkzeugen ist eine digitale Umgestaltung in Sichtweite – doch sollten Sie sich von dem Gedanken verabschieden, Ihr komplettes Unternehmen mit einem Schlag umkrempeln zu müssen, denn: „Der Weg ist das Ziel”. Beginnen Sie mit einem Prozess und digitalisieren Sie anschließend weiter Schritt für Schritt. Nutzen Sie eine (webbasierte) Plattform, um die einzelnen Anwendungen zu verbinden. Auf diese Weise kann die Digitalisierung langfristig zur Transformation werden.
Referenzen
[1] Quelle Statista
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Chris Bouveret, CIO von ITIZZIMO, ist Teilnehmer der Session
SMART INNOVATION
Mittwoch, 5. Oktober 2016, 15.00 – 16.00 Uhr
Forum Organisation & Verwaltung
iTiZZiMO beschäftigt sich seit der Gründung 2012 mit Wegen, den Umgang mit Business IT komfortabler zu gestalten. Begonnen wurde mit der Integration von Datenbrillen in geschäftliche Prozesse. Inzwischen hat das iTiZZiMO mit dem Simplifier eine Plattform geschaffen, mit der sich integrierte Business Apps für jegliche Endgeräte zeitsparend konfigurieren lassen.