Wert(e)-Schöpfung durch smartes Wissensmanagement
Jürgen Huhle, Strategy Business Analyst Process Solutions; SBA Process Solutions, iPoint-systems gmbh
In einer vollautomatisierten und konsequent digital arbeitenden Welt haben wir noch nie gearbeitet, in einer alternden Gesellschaft noch nie gelebt und mit einer so multikulturellen Gesellschaft noch nie in die Zukunft geblickt. Wir müssen daher lernen, mit Ungewissheiten und Nicht-Wissen leben zu können. Wir brauchen als weitere Kernkompetenzen Vertrauen (in uns, aber auch in die Systeme, in denen wir leben und die wir/uns nutzen), Offenheit und Wissensdurst, um uns immer wieder und permanent anpassen zu können. Wissen wird uns in Zukunft (möglichst ungefragt) zur Verfügung gestellt. Wissen wird uns und Organisationen zu Fehlerfreiheit und einer noch nie dagewesenen Performance „begleiten“.
Nicht nur lernende, flexible und dynamische Organisationen, sondern wissenstransparente und wissensentwickelnde Organisationen werden in Zukunft beteiligte Personen und Systeme binden und begleiten. Bildung und Wissen ist das Anlagevermögen der Zukunft. Organisationen tun gut daran, an der Sicherung von Wissen, der Weiterentwicklung und der Vermittlung zu arbeiten. Es ist daher jeder Organisation zu empfehlen, sich sehr individuell Gedanken zu machen, welche Kompetenzen in der Belegschaft vorhanden sind und in Zukunft vorhanden sein müssen. Speziell unter den Gesichtspunkten einer sehr schnell voranschreitenden Digitalisierung, einer alternden Belegschaft und der zukünftigen Mitarbeiter. Denn die Digitalisierung ist für viele Organisationen und Mitarbeiter nach wie vor eine „Unbekannte“.
Situatives digitales Wissen als Motor
Die Digitalisierung wird in sehr naher Zukunft nicht nur Märkte, Produkte, Produktionen und Kundenbindungen immens beeinflussen, sondern auch in Bezug auf Wissen ein ungeahntes Potenzial bereithalten. Organisationen, die sich jetzt damit auseinandersetzen, werden die heutigen und zukünftigen Herausforderungen meistern. Wegfallendes Wissen und Kompetenzen durch verrentete Mitarbeiter müssen nicht mehr kompensiert werden, sondern können digitalisiert genutzt werden. Hierzu werden in Zukunft digitale Tools und Services zur Verfügung stehen, die nicht nur das Wissen „konservieren“, sondern Wissen aktiv im Bedarfsfall situativ anbieten. Die damit verbundene „neue“ Art des situativen digitalen Wissens wird Mitarbeiter und Organisationen geplant und auch ungeplant weiterentwickeln.
Die konsequente Digitalisierung der Kommunikation und der Wissensinhalte erzeugen im Wissensmanagement neue und ungeahnte Möglichkeiten. Mitarbeiter und Organisationen werden heute bereits mit harten Fakten an der Erreichung der vorgegebenen Ziele gemessen. Ob Erfolgsquote, Reklamationsquote, Umsatzquote oder dem Ertrag, in allen Bereichen sind aus dem Wissensmanagement und dem Lernen weitere Messgrößen dazugekommen. Zum Beispiel wird nach dem Erreichen von Lernzielen gefragt oder danach, ob E-Learning-Einheiten erfolgreich abgeschlossen worden sind. Diese weichen Wertungsarten, die zwar das „Lernen“, jedoch nicht den Einfluss auf die „harten Fakten“ bewerten. Situative digitale Wissensvermittlung wird NICHT anhand der Lernthemen gemessen, sondern mit den harten Fakten der Zielerreichung. Dies bedeutet, dass ein Paradigmenwechsel in den HR-Bereichen und bei den meisten Personalverantwortlichen erfolgen wird. Vor allem im gesamten Learn-Anbieter-Markt wird nicht nur eine massive und schnelle Entwicklung anstehen, sondern die Entwicklung der digitalen Wissensvermittlung wird eine disruptive Wirkung erreichen. Bestehende Lernsysteme werden näher an den „Schüler“, den „Lernenden“ heranzuführen sein. Wissen wird für den Moment bereitzuhalten sein, wenn Wissen benötigt wird – und zwar situativ. Die Verselbständigung des Themas Wissen und das damit verbundene Wissensmanagement werden mit dem konsequenten digitalen zukünftigen Arbeiten zu einer neuen Form des wesentlich engeren Zusammentreffens von Person(en) und Wissen führen. Es kann davon ausgegangen werden, dass „erlebtes Lernen“ eine Renaissance erfährt.
Wissensverarbeitung macht Mitarbeiter zu Mit-Denkern
Der Ausspruch „Mich interessiert die Entwicklung meiner Kollegen, denn im Team beweisen wir unsere Stärken!“ erfährt ebenfalls einen Paradigmenwechsel. In Zukunft kann jeder Mitarbeiter dafür sorgen, dass sein Wissen weitergegeben wird und damit Veränderungen, Weiterentwicklungen stattfinden. Der Einfluss eines jeden Mitarbeiters kann mit neuen Technologien dazu führen, dass die eigene Entwicklung, aber auch die des Teams effektiver und situationsbedingter erfolgt und auch gewertet wird. Neben Fehlerfreiheit und schnelleren Leistungen, z.B. mit gezieltem Wiederverwenden von Komponenten in der Softwareentwicklung, ergeben sich neue Mitarbeiterbindungsfaktoren.
Das Interesse an der eigenen Entwicklung und das des Teams und der Kollegen wird gefördert und von der situativen digitalen Wissensverarbeitung aktiv unterstützt. Mitarbeiter werden es schätzen lernen, dass die digitale konsequente Verarbeitung verfolgt wird. Auf diese Weise werden wir neue Bewertungs- und Gehaltsformen erfahren, um neben der Qualität auch die Einflüsse auf Kollegen und die Organisation werten zu können.
HR-Verantwortliche, Wissensmanager, Strategie-Verantwortliche und Mitarbeiter aus anderen Bereichen sehen dieser Entwicklung interessiert entgegen. Denn für viele Mitarbeiter enthält die Entwicklung hin zu einer konsequenten digitalen Wissensverarbeitung einige wichtige Faktoren (Lernen wenn nötig/Wissen situativ weitergeben/Wissen bindet/Wissen = Besser – Fehlerfreier – Schneller – Sicherer/Mitarbeiter und Organisation entwickeln sich/Salutogene Mitarbeiter und Organisationsentwicklung/…). Denn in der nahen Vergangenheit war es meist schwierig bis zum Teil unmöglich, der Wissensverarbeitung in der immer schneller werdenden Zeit vernünftig Rechnung zu tragen. Die Veränderungs- und Entwicklungsgeschwindigkeit von Organisationen, Produkten und Personen im gesamten Bindungs- und Lebenszyklus erforderte eine kontinuierliche und schnelle Entwicklung des Wissensmanagements. Mit der situativen digitalen Wissensverarbeitung wird dies machbar.
Résumé
In den nächsten Monaten wird sich zeigen, wie das Beschriebene zur Umsetzung kommt. Denn neben der digitalen Strategie wird die situative digitale Wissensverarbeitung von Beginn an von Kunden und Mitarbeitern beeinflusst. Ein System, das den Anspruch hat, Wissen nutzbar zu machen, wird auch dem Anspruch gerecht werden, wissensbasiert mit Zukunftstechnologien bereitgestellt zu werden.
Die iPoint-systems gmbh, gegründet 2001, ist heute weltweit führender Experte für Softwarelösungen und Services für Produktkonformität, Prozesskonformität und Nachhaltigkeit. Die Lösungen dienen der Aggregierung, Verfolgung, Verarbeitung, Verwaltung und Berichterstattung von Daten über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg.