Sven Zuschlag, Mitgründer und CEO von smapOne
Digitalisierung, Digitale Transformation, Digital Business – Buzzwörter, die permanent durch alle Kanäle gehen. Doch wie geht man den digitalen Wandel an? Wer ist dafür zuständig? Und vor allem, was kostet mich das Ganze? Gerade Mittelständler befürchten eine genauso komplexe wie langwierige und teure Umstellung ihrer IT und Betriebsabläufe. Auch eine im März diesen Jahres veröffentlichte Studie von Ernst & Young zur Digitalisierung im deutschen Mittelstand belegt, dass die Chancen der Digitalisierung noch sehr unterschiedlich genutzt werden [1]. Bei jedem zweiten Unternehmen spielen digitale Technologien bereits eine wichtige Rolle, zurzeit aber eher bei großen Mittelstandsunternehmen als bei kleinen. Zudem zeigen sich deutliche Unterschiede bei den Branchen: Dienstleister und Handel haben die Nase vorn, während Industrie und verarbeitendes Gewerbe ebenso wie die Bau- und Energie-Branche noch zurückhaltender sind.
App für Wartungs- und Kontrollaufgaben von Gebäuden
Klar, der Weg zum digitalen Unternehmen ist lang und sicher mit der ein oder anderen Hürde behaftet. Mit dem richtigen Ansatz lassen sich aber manche Probleme schnell und unkompliziert bewältigen. Nehmen wir zum Beispiel Standardabläufe wie Kontrollen, Prüfungen, Wartungen, Umfragen oder Feedbacks. Solche sekundären Prozesse werden vielerorts noch ganz traditionell auf Papier erledigt, und die Daten im Nachgang mühsam manuell aufbereitet. Warum nicht hier den ersten Schritt in Richtung Digitalisierung wagen und statt schnöder Formulare auf moderne und mobile Business-Apps setzen, die den Prozess wesentlich effektiver gestalten können?
Ideen mobilisieren
Mithilfe eines App-Baukastens, wie beispielsweise von smapOne, lassen sich genau diese kleinen Geschäftsprozesse innerhalb kürzester Zeit ohne Programmierkenntnisse in eine mobile Anwendung verwandeln. Noch dazu ist das plattformübergreifend möglich, das heißt die Apps laufen auf allen gängigen Betriebssystemen, optimal also für Bring-Your-Own-Device (BYOD)-Umgebungen. Aber das Beste ist, dass für die Nutzung eines solchen Baukastens keine IT-Experten benötigt werden. Jeder Mitarbeiter, und es gibt in jedem Unternehmen tech-affine und kreative Kollegen außerhalb der IT-Abteilung, kann Business-Apps bauen: Über eine Browser-Anwendung stehen eine Vielzahl an vordefinierten Bausteinen zur Auswahl, die per Drag-and-Drop zusammengestellt werden können. Innerhalb von nur einer halben Stunde kann dann die fertige App an beliebig viele Teammitglieder nativ ausgerollt werden.
Gerade Fachabteilungen können so von der Kompetenz ihrer Mitarbeiter profitieren, denn keiner kennt die notwendigen Abläufe besser. In der Vergangenheit sind ihre Ideen für maßgeschneiderte Businesslösungen zu häufig an zu hohen Umsetzungshürden im Unternehmen oder an anderen Prioritäten der IT-Experten gescheitert. Mit einem App-Baukasten können die Mitarbeiter einfach loslegen und ihre Ideen in smarte Anwendungen verwandeln. So lässt sich der Arbeitsalltag ohne große Umwege durch eine selbstgebastelte App erleichtern und Arbeitsprozesse optimieren. Zusätzlich lassen sich Apps, Nutzer und Daten über ein Portal sehr einfach verwalten.
Apps für alle Branchen
Ein skalierbarer App-Baukasten ist also ein guter und simpler Einstieg in die Digitalisierung – ganz unabhängig von der Branche. Der Brandschutzexperte hhpberlin hat etwa diverse Apps für Wartungs- und Kontrollaufgaben entwickelt: für die Erfassung von baulichen Grundeigenschaften, zur Prüfung von Rauchmeldern oder als Checkliste für Räumungshelfer. Stefan Truthän, Geschäftsführer bei hhpberlin: „Die digitale Transformation ist auch für den Brand- und Katastrophenschutz ein hochwirksamer Motor. Damit können wir interne Prozesse in individuelle Apps verwandeln und so noch schneller und effizienter agieren. Diese Form der digitalen Wertschöpfung bringt uns unserer Vision einer agilen und sicheren Stadt ein ganzes Stück näher und hilft am Ende dabei, Leben zu retten.“
Auch der Europapark, der beliebteste Freizeitpark Deutschlands, nutzt Apps aus dem Baukasten zur internen Organisation: ob Einarbeitung in der Gastro-Abteilung, Erfassung von Fundsachen, Park-Umfragen oder zur Kontrolle der Fahrgeschäfte.
Die Möglichkeiten Business-Apps einzusetzen sind quasi unendlich. Gerade in der Baubranche, die laut Ernst & Young-Studie bei der Digitalisierung noch hinterherhinkt, könnten mobile Anwendungen sinnvoll unterstützen, z.B. bei der Kontrolle der Baustelle, Abnahme von Gewerken, Erfassung von Zählerständen und Projektzeiten. In der Logistik bieten sich ebenfalls etliche Prozesse zur Mobilisierung an: Checklisten für das Lager oder die Paletten-Auslastung, Kontrollen für die Temperatur von Kühlcontainern, Erfassung von Kunden- und Fahrer-Feedback oder Container-Mängeln.
Vier Erfolgskriterien
Die vier grundlegenden Kriterien sind: Integrationsfähigkeit, No-Coding-Ansatz, Offline-Fähigkeit und App-Verwaltung. Kleinere Plattformen genießen höhere Flexibilität, da sie weniger in Abhängigkeit zu anderen Ökosystemen stehen. Sie sind oft universell einsetzbar und lassen sich bei Bedarf gut in bestehende Infrastrukturen integrieren, z.B. mittels etablierten Schnittstellen. Auch sind diese Plattformen oft kostengünstiger und skalieren entlang des Entwicklungsprozesses. Idealerweise sollten die Anwendungen plattformunabhängig funktionieren, das heißt auf allen gängigen Betriebssystemen wie Windows, Android oder iOS. Vorteilhaft sind Apps, die sich nativ ausrollen lassen und offline verfügbar sind. Die App-Plattform muss verlässlich arbeiten und ohne Programmierkenntnisse auf Kundenseite auskommen. Teil einer ganzheitlichen Lösung sollte außerdem eine einfach bedienbare Verwaltungsoberfläche für Apps, Daten und Nutzer sein.
Bei der Entwicklung der Business-Apps ist es sinnvoll, direkt bei den Mitarbeitern anzusetzen, denn sie wissen am besten, was ihnen im Alltag fehlt und helfen könnte um Prozesse zu optimieren. Einfachheit ist der Schlüssel – die Apps sollen für die Nutzer einfach zu verstehen und zu bedienen sein. Business-Apps sollten Informationen nicht nur mobil verfügbar, sondern auch mobil nutzbar machen. Wenn die App wirklich einen Mehrwert stiftet, dann wird sie im Alltag integriert. Und die Einfachheit der App-Baukästen wiederum nimmt die Scheu vorm Ausprobieren: Apps können schnell entwickelt und wieder verworfen werden, bis genau die App gebaut ist, die den benötigten Nutzen erbringt.
Fazit
Sich in Richtung digitales Unternehmen aufzumachen, ist weder besonders schwer noch besonders teuer und liegt mitnichten in der alleinigen Verantwortung von IT und Geschäftsführung. Digitalisierung sollte als integrale Querschnittsmaterie gesehen werden, die das ganze Unternehmen betrifft. Ein selbst erklärender App-Baukasten bindet alle Mitarbeiter aktiv in die digitale Transformation ein. Das Einbringen und Umsetzen eigener Ideen steigert nicht nur die Motivation der Mitarbeiter, sondern verbessert zudem die Effizienz und Produktivität der Arbeitsleistung durch maßgeschneiderte und smarte Lösungen. Die IT-Abteilung hingegen wird entlastet und kann sich auf größere und komplexere Projekte konzentrieren.
App-Baukästen sind kostengünstig und sofort einsetzbar. Sie ermöglichen Unternehmensprozesse durch Business-Anwendungen neu zu gestalten, zu optimieren und standortübergreifend nutzbar zu machen. So kann man sich mit individuellen Ideen und eigens angefertigten Prozessabläufen vom Wettbewerb abheben.
smapOne ist ein deutsches Start-Up mit Hauptsitz in Hannover und einer Niederlassung in Dresden. Das Unternehmen wurde im Mai 2014 gegründet und führte im Herbst 2015 erfolgreich den flexiblen App-Baukasten auf dem Markt ein. Ziel von smapOne ist es Unternehmen jeder Größe und Branche bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen zu unterstützen.
Quelle
[1] http://www.ey.com/DE/de/Newsroom/News-releases/EY-20160313-Digitale-Zweiklassengesellschaft