Ghostwriter… *Diese Überschrift wurde von einem Computer geschrieben

Perfekt auf den Kunden zugeschnittener Verkaufstext schafft nachhaltig neue Möglichkeiten der Textkreation*

*Diese Überschrift wurde von einem Computer geschrieben

 

Bild: künstliche Intelligenz

Vom Meißeln in Stein, Kritzeln auf Papyrus, Schreiben mit Tinte auf Papier bis hin zu Technologien wie dem Buchdruck und dem Internet. Technik hat schon lange Copywriter und Marketer unterstützt. Heute sind wir schon so weit, dass Computer unsere Texte schreiben.

Bild von Henrik Roth, CMO von neuroflash

 

 

Text: Henrik Roth, CMO von neuroflash

 

 

“Künstliche Intelligenz liegt nicht in der Zukunft – sie ist bereits in unserem Leben.”

Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine immer wichtigere Rolle bei der Gestaltung von Marketinginhalten, vor allem auf Basis von GPT-3, ein Sprachverarbeitungsmodell, das akkurat und effektiv menschliche Denk- und Argumentationsmuster reproduzieren kann. Auch die Überschrift dieses Artikels wurde von einer Künstlichen Intelligenz generiert und validiert. Doch viele sind der KI gegenüber immer noch sehr skeptisch, weswegen vielen die Frage brennt: Kann die KI wirklich einem menschlichen Copywriter das Wasser reichen?

Die Wissenschaft hinter KI-generierten Texten

Viele KI-generierten Tools nutzten GPT-3 (Generative Pre-trained Transformer 3), welches 2020 von OpenAI herausgebracht wurde [1]. Wie bei anderen KI-Technologien nutzt auch GPT-3 maschinelles Lernen und Deep Learning, zwei Teilgebiete von KI. Bei maschinellem Lernen geht es darum, dass der Computer ohne Anweisungen durch einen Menschen lernt und Aufgaben ausführt. Es nutzt Daten, um ein Muster zu kreieren und es auf neuen Inhalt zu übertragen. Deep Learning ist ein großes neurales Netzwerk – sozusagen das Gehirn einer Maschine, das versucht die Denkweise des Menschen zu imitieren.

GPT-3 basiert auf einem gigantischen neuronalen Netzwerk mit 175 Millionen Synapsen und ist somit der größte Computerlinguistik-Transformator. Zum Vergleich: Das menschliche Gehirn besteht aus 125 Billionen Synapsen. GPT-3-basierende KI kann nicht nur Texte verfassen und ergänzen, sie macht das auf eine ‚menschliche‘ Art und Weise. Die Technologie ist sogar schon so weit, dass Leser nicht mehr differenzieren können, ob der Text von einer KI oder von einem menschlichen Copywriter geschrieben wurde.

Diese außerordentliche Technologie nutzt KI-Algorithmen und bereits existierenden Content, um neue Inhalte zu erstellen. Die KI sammelt Daten, schaut sich bestimmte Muster an und versucht, daraus Schlüsse zu ziehen. Anschließend erhält sie Feedback, um ihren Algorithmus zu verbessern. Wenn dieser gut genug ist, ist die GPT-3 basierte KI in der Lage, ihr Wissen für neuen Content zu nutzen [2]. Wichtig ist dabei, dass sie ständig mit großen Daten ‚gefüttert‘ wird, um ihren Algorithmus zu verbessern.

  • Bild: künstliche Intelligenz
    Quelle: Avenga

    KI-Einsatz im Marketing ist noch im Anfangsstadium

Die Nutzung der auf KI-basierenden Technologie ist noch in einer frühen Phase. Jedoch steigt die Zahl der Firmen, die sie nutzen, da viele Unternehmen dadurch an höhere Profite kommen. 73 Prozent der Unternehmen planen in den nächsten 18 Monaten in KI-Technologie zu investieren und mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Firmen planen sie vor allem im Copywriting-Bereich zu nutzen [3]. Dadurch, dass KI im Marketing noch im Anfangsstadium ist, sind noch viele Marketing-Teams dabei sie zu implementieren und zu testen. Viele Experten schätzen, dass diese Technologie in den nächsten Jahren zunehmend Anwendung finden wird und viele Firmen ohne KI gar nicht überleben werden.

  • Content-Marketing unter „KI-Vorzeichen“

Ob als Unterstützung bei der Verfassung von kreativen Inhalten oder als Stütze, um den Zeitdruck zu entgehen: KI im Marketing zu nutzen bringt vielen Copywritern und Werbetextern Vorteile [4]. Zum einen müssen sie nicht mehr unter einer Kreativitäts- oder Schreibblockade leiden, denn die KI generiert verschiedene Inhalte, wovon der Schreiber entscheiden kann, welcher am besten zur Marke passt. Zum anderen beschleunigt sie das Schreiben, indem sie auf Knopfdruck Texte liefert. Das spart vielen Textern wichtige Zeit.

Außerdem ist es möglich, die Zielgruppe besser anzusprechen. KI ermöglicht es Marketers, Informationen zu einzelnen Kunden zu sammeln, sie auszuwerten und Content, der auf den individuellen Kunden ausgerichtet ist, zu generieren. Das kann das Marketing-Team wiederum nutzen, um den Kunden damit zu adressieren.

Auch ist es wichtig zu erwähnen, dass die KI nicht nur kreiert, sondern auch validiert. Manche Tools für Copywriting können Erfolgsprognosen über Inhalte erstellen, wie z.B. das Tool von neuroflash. Es generiert Newsletter-Betreffzeilen auf Knopfdruck und validiert dann jede einzelne Betreffzeile, indem die KI vorhersagt, um wie viel Prozent die Öffnungsrate steigen würde, wenn der Marketer diese bestimmte Betreffzeile nutzen würde.

Kann KI den menschlichen Copywriter ersetzen?

Bild: künstliche Intelligenz
Quelle: Blockgeni

“Ein Roboter hat diesen ganzen Artikel geschrieben. Hast du Angst, Mensch?” ist ein Artikel, der komplett von einer KI verfasst wurde. Diese Frage ist legitim, denn in der Tat gibt es viele Copywriter und Werbetexter, die Angst davor haben, ihren Job an eine Maschine zu verlieren. Denn neue Technologien wie GPT-3 sind präziser als Menschen, da sie Daten schneller und sorgfältiger analysieren können. Dasselbe gilt für Liam Porr oder genauer: was er mit GPT-3 erreicht hat. Denn er nutzte die GPT-3 KI, um verschiedene Blogeinträge zu verfassen, wobei es einer der Blogartikel auf Platz eins der Hacker News schaffte. Den meisten Lesern fiel dabei nicht auf, dass der Text komplett von einer Künstlichen Intelligenz geschrieben wurde.

KI agiert also sehr schlau und kann guten Inhalt generieren, aber dennoch es fehlt ihr an Lebenserfahrung, menschlichem Wissen und vor allem an Emotionen. KI kann demnach die Aufgaben von Copywritern und Werbetextern vereinfachen. Hierbei helfen viele KI-basierende Tools. Werbetexten wird in Zukunft als Teamarbeit zwischen KI-Tools und den Marketers funktionieren. KI wird die leere Seite füllen und Marketers werden sie aufpolieren. Das Ergebnis: effektiverer Content, der die Marken nachhaltig stärkt. Die Zukunft liegt also nicht in der Generierung, sondern in der Kuratierung. Es geht darum, der Person zu helfen, eine Auswahl zu treffen und zu verstehen, welche dieser Millionen von Wörtern, die sie nutzen kann, tatsächlich funktionieren werden.

In Zukunft sicher nicht ‚ohne‘

Experten sind sich einig, dass die Technologie hinter der KI immer besser wird . KI ist während der Corona-Pandemie wichtiger denn je geworden, da Unternehmen versuchen müssen, eine Verbindung zu ihren Kunden herzustellen, ohne sie persönlich zu sehen. Ihnen bleibt allein, sie mit ihren Werbetexten zu überzeugen. 64 Prozent der Marketing-Teams meinen, dass wegen der Pandemie Sprache wichtiger denn je wäre [6]. Aber viele Menschen sind nach wie vor skeptisch.

Die Wahrheit ist jedoch, dass einige Unternehmen jetzt schon abhängig von KI-Technologien sind und sie der Grund sind, warum viele Firmen erheblich an Wert gewonnen haben. Viele Zahlen und Statistiken sprechen dafür: Eine Studie besagt, dass die Anzahl der Unternehmen, die KI nutzen, zwischen 2015 und 2019 um 37 Prozent gestiegen sind [7]. Außerdem prognostiziert Gartner, dass bis 2022 mehr als 30 Prozent der digitalen Inhalte mithilfe von KI-Technologie erstellt werden [8].

Kommunikation wird individueller – und professioneller

Viele Experten denken, dass früher oder später virtuelle Assistenten verschiedene Suchmaschinen ersetzen werden. Diese berücksichtigen dann persönliche Präferenzen, Angewohnheiten und Reaktionen, um bestimmte Inhalte zu empfehlen. Auch bei Textgenerierung wird es eine weitere Entwicklung geben. Unter anderem soll möglich werden, lange Texte wie z.B. ganze Kapitel oder Bücher zu erstellen, anstatt auf kurze bis mittellange Texte beschränkt zu bleiben.

Auch im Hinblick auf GPT-3 sieht die Zukunft rosig aus [9]. Wenn wir bedenken, dass GPT-2, der Vorgänger von GPT-3, erst ein Jahr vor GPT-3 auf den Markt gebracht wurde, kann man davon ausgehen, dass GPT-4 und weitere Versionen nicht lange auf sich warten lassen. Und bereits der Unterschied zwischen GPT-3 und GPT-2 ist immens. Obwohl der Vorgänger schon gut Texte generieren konnte, spielt er nicht in derselben Liga wie sein Nachfolger. GPT-3 ist schon so eingestellt, dass es ‚menschliche‘ Aussagen machen kann. Die Frage ist, wie GPT-4 aussehen wird und welche Verbesserungen es zu GPT-3 geben wird.

Zukunftsaussichten

Künstliche Intelligenz liegt nicht in der Zukunft – sie ist bereits in unserem Leben. Fakt ist, dass sie eine neue Technologie ist, die vor allem das Marketing revolutionieren wird. Wann und in welchem Maße sie eingesetzt werden wird, kommt ganz darauf an, wie schnell Unternehmen dieser Technologie vertrauen und sie in ihre Prozesse einbauen werden. Denn obwohl KI für viele Unternehmen und Menschen von Vorteil wäre, sind viele entweder immer noch sehr skeptisch oder haben Angst davor, ihren Job an eine Maschine zu verlieren. Mal sehen, was die Zukunft bringt!

https://neuroflash.com/de/

Das 2017 gegründete Start-up neuroflash unterstützt Unternehmen mit datenbasierter Marktforschung, zu den Kunden zählten bislang Top-Marken wie Nivea, Volkswagen oder die Telekom. Das in Hamburg ansässige Unternehmens mit sieben Mitarbeitern bringt ein KI-basiertes Tool auf den Markt, das Marketer bei der Erstellung von kurzen Texten wie Überschriften, Produktbeschreibungen oder Newsletter-Betreffzeilen unterstützen soll.

Referenzen
[1] https://neuroflash.com/blog/gpt-3/
[2] https://neuroflash.com/de/
[3] https://www.unite.ai/73-of-brands-plan-to-invest-in-ai-technology-to-amplify-marketing-results/
[4] https://neuroflash.com/blog/ai-content-generation/
[5] https://neuroflash.com/de/
[6] https://www.unite.ai/73-of-brands-plan-to-invest-in-ai-technology-to-amplify-marketing-results/
[7] https://www.gartner.com/en/newsroom/press-releases/2019-01-21-gartner-survey-shows-37-percent-of-organizati ons-have
[8] https://www.gartner.com/en/marketing/insights/articles/gartner-predicts-2019-in-search-of-balance-in-marketing
[9] https://neuroflash.com/blog/gpt-3/