Luftikus oder Schwergewicht? Prozessautomatisierung & agile Kompetenz.

    ‘Digital agil’ ist das Zauberwort: Prozessautomatisierung garantiert etablierten Unternehmen ihren Erfolgskurs

     

    Text: Maximilian Kleine-Brockhoff, Sales Director D-A-CH, Winshuttle Deutschland GmbH

    „Es ist für Unternehmen geschäftskritisch, ihre Daten effektiv zu verwalten.“

     

     

     

    Selbst etablierte Unternehmen sehen sich im digitalen Zeitalter mit der imminenten Bedrohung einer verkürzten Lebensdauer konfrontiert . Wie die Strategieberatung Innosight in ihrem ‚Corporate Longevity Update‘ erhoben hat, werden drei Viertel der am Standard and Poor (S&P) Aktienmarkt notierten Firmen bis 2027 ein Delisting erleben [1]. Während bereits in den letzten Dekaden wurde immer wieder auf eine Marktinstabilität insbesondere für Markenhersteller hingewiesen wurde, geraten diese nun durch die Pandemie richtig unter Druck: Um zu überleben, müssen sie ihren Betrieb und ihre Reaktionszeiten optimieren. Es reicht also nicht länger aus, sich auf das Prinzip „too big to fail“ zu verlassen.

    Dennoch beruhen in vielen Großunternehmen Datenmanagementprozesse noch immer auf einer (zeit)aufwändigen, manuellen Arbeitsweise. Dies behindert naturgemäß ihre Fähigkeit, die Geschäftsmodelle flexibel anzupassen und agiler zu handeln. Doch in einer Zeit, in der effektives Datenmanagement und Prozessautomatisierung im Zentrum der digitalen Transformation stehen, ist es extrem riskant, gewohnte bzw. ausgetretene Pfade nicht zu verlassen. Vielmehr ist Disruption – oder wie Innosight es formuliert – „kreative Zerstörung“ gefragt.

    Kollaps ist vorprogrammiert

    In den letzten Jahren gab es eine wachsende Zahl an Handelsunternehmen, die entweder vom Markt verschwunden sind oder von E-Commerce-Firmen aufgekauft wurden. Ein Beispiel ist die 1778 gegründete britische multinationale Kaufhauskette Debenhams, die nach über zehn Jahren sinkender Profite und nicht zu managender Schulden im Januar 2021 von dem Online-Händler Boohoo übernommen wurde. Boohoo wurde vor 15 Jahren gegründet! In Deutschland haben die Warenhäuser Hertie und Karstadt oder Versandhändler wie Quelle ähnliche Schicksale erlitten, der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhaus befindet sich mitten in der Krise. Aber an welcher Stelle ging es schief?

    Der BBC zufolge hat es Debenhams versäumt, sich von dynamischen neuen Marken abzugrenzen, und sich nicht schnell genug an die neuen Online-Präferenzen der Kunden angepasst. Die Entscheidung, in einer Zeit neue Läden zu eröffnen, in der das Einkaufsverhalten im Umschwung begriffen war, verhinderte den Geschäftserfolg. Erschwerend hinzu kamen dort noch der Brexit und die Pandemie.

    Strukturwandel findet längst statt

    Auch in Deutschland hat die Pandemie den Strukturwandel in den Städten massiv beschleunigt, Filialschließungen waren und sind die Folge. So will dem manager magazin [2] zufolge der angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof nach dem Corona-bedingten, mittlerweile aber beendeten Schutzschirmverfahren zum „vernetzten Marktplatz der Zukunft“ werden und den Onlinehandel massiv ausbauen.

    Doch der Weg dahin ist steinig. Denn schon vor der Pandemie machten der Siegeszug des Onlinehandels und die seit Jahren sinkenden Besucherzahlen in den Innenstädten dem Konzern zu schaffen. Der Nachholbedarf ist groß. Letztlich hat die Pandemie bei vielen Organisationen, die in letzter Zeit Insolvenz anmelden mussten, nur ein bereits vorhandenes strategie- und prozesstechnisches Problem verstärkt. Dies zeigt die wachsende Notwendigkeit für eine funktionierende digitale Infrastruktur, um die operative Effizienz zu gewährleisten.

    Ohne Daten keine Zukunftsaussichten

    Daten sind für jede Organisation geschäftskritisch. Denn sie sind der Schlüssel, um mehr über Kunden und Lieferanten zu erfahren und diese zu verstehen. Sie tragen auch zu einer Visualisierung des Unternehmensgeschehens bei und ermöglichen es, erfolgreiche fundierte Entscheidungen zu fällen. Doch die Fülle an täglich neu generieren Daten, die effektiv gemanagt werden müssen, kann die Geschäftsprozesse erheblich belasten und schnelle Reaktionen auf Marktänderungen beeinträchtigen, wenn das Datenmanagement langsam und ineffizient ist.

    “Großunternehmen mit historischen Daten und Legacy-Systemen müssen nicht alles ausrangieren, um mit jungen agilen Marken zu konkurrieren.”

     

    Während Großunternehmen seit Jahren schon Systeme für Enterprise-Resource-Management (ERP) zum Managen ihrer Kernprozesse nutzen, setzen sie noch stark auf traditionelle Modelle und analoge Systeme für die Datenverarbeitung. In einer Zeit, in der das Überleben synonym mit Agilität ist, ist das mitnichten gut genug. Daten liegen oft über verschiedene Systeme hinweg verteilt vor. Sie existieren in einer Vielfalt an Formaten und werden in schwer zugänglichen Silos vorgehalten.

    Für Unternehmen, deren Betrieb noch immer von langsamen, fehlerträchtigen manuellen Abläufen geprägt ist, kann sich das Management solch heterogen und dezentral vorliegender Daten als überaus schwierig erweisen. Zumindest aber verschwenden sie Zeit und Ressourcen. Auch das Fehlerrisiko steigt, die Datenqualität dagegen leidet. Wenig hilfreich ist dabei, dass die Fachbereiche ihre Daten oftmals in unterschiedliche Tabellenkalkulationen eingeben und/oder Informationen zur Prüfung und Freigabe per E-Mail austauschen. Denn dadurch liegen neben Dubletten auch unterschiedliche Versionen nicht nachverfolgter Datensätze vor. Auch dies erhöht wiederum die Fehlerwahrscheinlichkeit sowie ein ungenaues Reporting und kann zu langwierigen Korrekturprozessen führen.

    Automatisierung als Schlüssel zum Überleben

    Großunternehmen mit historischen Daten und Legacy-Systemen müssen jedoch nicht alles ausrangieren und von neuem anfangen, um mit jungen agilen Marken zu konkurrieren. Um die operative Agilität und Datenqualität zu verbessern, können sie stattdessen eine Lösung einsetzen, die Business-Process-Automation (BPA) mit effektivem Datenmanagement kombiniert. Hierfür eignet sich zum Beispiel die flexible „Best-in-Class“-Automatisierungsplattform mit zentralisierter Management-Lösung von Winshuttle. Diese kombiniert solides Datenmanagement und Automatisierung auf Enterprise-Niveau mit Funktionen für eine tiefe SAP-Integration.

    Damit lassen sich die Sichtbarkeit steigern und das Fehlerrisiko minimieren – und somit die Datenqualität erhöhen. Datensätze können nicht nur zentral gemanagt, sondern auch Workflows nachverfolgt werden. So gelangen unkorrekte Daten erst gar nicht in das ERP-System. In Kombination mit der Automatisierung der wichtigsten Geschäftsprozesse stellt dieses Prozedere sicher, dass die Daten effektiv und effizient genutzt und die Antwortzeiten beschleunigt werden können.

    Mehr Autonomie für Fachbereiche

    Darüber hinaus bildet ein gut aufgesetztes Datenmanagement die Grundlage für Analysen und Finanzberichte – und somit für wichtige Entscheidungen, reibungslose Geschäftsabläufe sowie optimierte Kundenerfahrungen. Und mit den richtigen Tools können die Fachbereiche selbst zu Anwendern werden und so Herr ihrer Daten bleiben. Denn sie erzeugen und modifizieren den Löwenanteil der sogenannten Stammdaten – sprich geschäftskritischen Informationen rund um neue Materialien, Artikel, Debitoren, Kreditoren, Lieferanten, Kunden oder Mitarbeiter – und kennen die Zusammenhänge naturgemäß am besten.

    Beinahe jeder Geschäftsvorgang basiert auf Stammdaten, ob Lieferkettenprozesse, Planung, Beschaffung, Produktion, Auslieferung oder Reklamationen. Unternehmen sollten sich also auf deren Genauigkeit und Aktualität verlassen können. Warum also Stammdatenanlagen und -änderungen zumeist manuell vom Fachbereich vorbereiten und von der oftmals ohnehin schon überlasteten IT-Abteilung z. B. in SAP einpflegen lassen? Denn die Folgen – fehlerhafte nachgelagerte Prozesse und Berichterstattung, niedrige Produktivität – sind in der Regel kostenintensiv. Den Königsweg dagegen beschreitet, wer Fachabteilungen die Lücke selbst schließen lässt, automatisiert und ganz ohne SAP Programmierkenntnisse.

    Ob Compliance-Anforderungen, Erschließung neuer Märkte oder Neuausrichtung der Geschäftsmodelle im Zuge der digitalen Transformation: Von hoher Datenqualität profitieren nicht nur bestehende Geschäftsprozesse, sondern auch Datenmigrationen beispielsweise auf SAP S/4 HANA, der Kernanwendung für datengetriebene Prozesse in SAP-Umgebungen.

    Renommee allein reicht nicht mehr

    Sich in erster Linie auf das Renommee zu verlassen, ist beim heutigen dynamischen Marktgeschehen keine Option mehr für bekannte Marken. Im Gegenteil: Es ist für Unternehmen geschäftskritisch, ihre Daten effektiv zu verwalten. Dafür eignen sich automatisierte Tools für das Datenmanagement, die sich ganz ohne oder mit nur wenig Programmieraufwand verwenden lassen. Der Mehrwert zeigt sich in beschleunigten Prozessen und dem entscheidenden First-to-Market-Vorteil, sprich dem Vorzug, beim Launch neuer Produkte als erster Anbieter auf dem Markt zu sein. Andernfalls werden Zukunftsfähigkeit und Lebensdauer dieser Firmen zunehmend schwinden

    www.winshuttle-software.de    Winshuttle, ein Unternehmen der Precisely Gruppe, stellt Software für das Datenmanagement her. Diese optimiert die Implementierung daten-intensiver, geschäftskritischer Prozesse in SAP, indem Datenbeschaffung und -validierung über konfigurierbare Workflows automatisiert werden. So lassen sich Prozesse orchestrieren, werden nachvollziehbar und skalierbar.

    Referenzen

    [1]              https://www.innosight.com/insight/corporate-longevity-update-creative-destruction-rides-high/

    [2]              https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/galeria-karstadt-kaufhof-insolvenz-beendet-a-eaaa1fbd-3fe9-4941-afea-d2de5aef002c